Großeinsatz in Stockstadt: Mann drohte mit Explosion | Foto: Ralf Hettler (2025)

Absperrbänder der Polizei sind am Donnerstag quer über die Obernburger Straße in Stockstadt (Kreis Aschaffenburg) gespannt. Streifenwagen sichern den schmalen Bereich um die Straßen Am Sandnickel und der Rhönstraße ab. Zeichen eines größeren Einsatzes am Morgen.

Vereinzelt warten noch Menschen an Bushaltestellen, Autofahrer suchen ihren Weg an der gesperrten Stelle vorbei durchs Industriegebiet. Auslöser für den Einsatz war gegen 5.30 Uhr eine Meldung von Angehörigen über einen Mann, der sich auf einem unbebauten Grundstück »komisch benommen« habe, so drückte es Maximilian Basser, Pressesprecher der Polizei Unterfranken, aus.

Da die Angehörigen angaben, der 53-Jährige könne bewaffnet sein, rückten mehrere Streifen an. Die Polizeibeamten fanden den Mann, der sich in einem Wohnwagen verbarrikadiert hatte und mehrfach drohte, sich etwas anzutun. Laut Polizeisprecher Basser habe der Mann »mit einer Art von Explosion gedroht«. Was er konkret tun wollte, konnte Basser nicht sagen. Da sich aber eine Gasflasche im Wohnwagen befand und dadurch eine Gefahr für Dritte nicht ausgeschlossen werden konnte, sperrte die Polizei das Areal mit mehreren Streifen ab.

Gegen 7 Uhr gelang es den Beamten, mit dem Mann ins Gespräch zu kommen, ihn zu beruhigen und zur Aufgabe zu bringen. Dann nahmen sie ihn fest, berichtete Basser. Die Beamten werden für solche Situationen geschult, so der Polizeisprecher. Es gelte in jedem Fall abzuwägen. In diesem Fall, in dem keine direkte Gefahr für Dritte bestand, seien Distanz und Gespräch die richtigen Mittel gewesen: »Die Kollegen haben sehr gut reagiert.«

Die Sperrung blieb nach der Festnahme bestehen, da sich die Gasflasche noch immer im Wohnwagen befand, wurde jedoch verkleinert. »Da können wir nicht selbst reingehen«, so Polizeipressesprecher Philipp Hümmer. Spezialkräfte der Technischen Sondergruppe (TSG) des Landeskriminalamtes Bayern wurden gerufen und trafen gegen 10 Uhr in Stockstadt ein. Sie begutachteten den Wohnwagen und konnten gegen 12 Uhr schließlich Entwarnung geben.

Großeinsatz in Stockstadt: Mann drohte mit Explosion | Foto: Ralf Hettler (1) Großeinsatz in Stockstadt: Mann drohte mit Explosion | Foto: Ralf Hettler (2) Großeinsatz in Stockstadt: Mann drohte mit Explosion | Foto: Ralf Hettler (3)

Polizeigroßeinsatz in Stockstadt

Da der Wohnwagen auf einer unbebauten Fläche stand, mussten in der Zwischenzeit keine Gebäude evakuiert werden, dort stehen direkt keine Wohnhäuser – aber ein Altenheim. Das zu evakuieren, davon habe man absehen können, so Hümmer. Die Bewohner und Mitarbeitenden sollten das Gebäude bis zum Ende des Einsatzes allerdings nicht verlassen.
Kreisbrandrat Frank Wissel war in der gemeinsamen Einsatzzentrale der Blaulichtorganisationen im Feuerwehrhaus. Die Feuerwehr hielt sich mit etwa 15 Kräften, einem Löschfahrzeug und einer Drehleiter bereit, so Wissel. »Aber nur zur Absicherung.« Etwa für den Fall, dass die Bewohner des Seniorenheims hätten bewegt werden müssen. Um die Personen, die teilweise nicht mobil sind, nicht zu sehr zu belasten, wurde überlegt, diese in sicherere Bereiche des Hauses zu bringen. Denn Seniorenheime sind mit Sicherheitstüren ausgestattet. Aber auch das habe man den Senioren ersparen können.

Simon Aschenbrenner war als Einsatzleiter Rettungsdienst mit etwa 20 weiteren Kräften ebenfalls zur Absicherung an der Einsatzzentrale. Verletzt wurde zwar niemand, aber der Festgenommene, der eine Grunderkrankung hat, wurde medizinisch versorgt. Danach wurde er ins Bezirkskrankenhaus gebracht, berichtete Polizeisprecher Basser.
Mitarbeit: Ralf Hettler, Mara Pitz

Hintergrund: Berichterstattung über Suizid

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